Morgen fahre ich in die Heimat.
Darauf bin ich schon ein bischen gespannt; ein bischen ists wie Busfahren geworden: einsteigen, aus dem Fenster schauen, die Gedanken schweifen ab und zack - ist man zuhaus, an dem Ort, der einen prägte und zu dem gemacht hat was man jetzt ist, ob mans nun will oder nicht. Die Strecke zwischen Berlin und Köln ist ja ganz schön lang; 5 Stunden Zeit zum Deutsche-Prärie bewundern. Sich vorstellen, durch diesen Acker zu wandern und nicht mit Tempo 200 dran vorbeizudüsen. Raststätten; auch so ein eigenes Thema. Ich fühle mich immer eigenartig wohl auf Raststätten. Wohl weils ein Ort zwischen den Orten ist. Jeder, der mal beim Trampen dort gescheitert ist weiss was ich meine. Versucht mal, von einer Autobahnraststätte auf anderem Weg als Autobahn wegzukommen. Ihr lernt unsren schönen Land kennen.
Es ist seltsam, nur für eine Nacht in das alte Zuhause zurückzukehren...Danach muss ich nach Düsseldorf, bei einer Ausstellung mitmachen. Also, das will ich; das muss ich nicht.
Es ist wie im Kino zu sitzen und eine Doku über die eigene Familie zu sehen. Aber auch - sehr erfrischend und schön.
In letzter Zeit bemerke ich einige Veränderungen an mir. Dinge werden mir wichtiger, die ich lange ignoriert habe, oder als selbstverständlich abgetan habe. So zum Beispiel
Familie. Ich meine , ich bin 26 Jahre jung; es kann also noch nicht das Alter sein. Vielleicht das gefürchtete und herbeigesehnte Erwachsenwerden ? Menschen um mich herum zu haben, die mich schon lange kennen; von Seiten die ich selbst nur von Photos ahnen kann; das wird wertvoller. Oder liegts am Herbst? Dass ich Vorstellungen von der eigenen Familie, den eigenen Kindern schmiede - wahrscheinlich. Harter Tobak?
Meine Sicht auf Liebe kehrt zurück, nach langem scheuen Umrunden dieses Themas. Erkennen, dass da schon ne Menge dran ist. Und noch mehr bewegt. Aber ich will nicht zu sentimental werden. Ich tippe es noch mit den Fingerspitzen an; zu unsicher, mich auf den See zu begeben, so ganz ohne Schlittschuhe. Obwohl ich das Schleudern und hin - und herfallen schon sehr vermisse.
Ich bin einsam. Aber ich hab zuviele Freunde, zuviel zu tun, zu viel Leidenschaften, die mich das erkennen lassen. Nicht unbedingt nur gut (aber natürlich doch auch).
Kommt alle!! Kommt, kommt!!
(hihi, ich sag nicht wer von denen ich bin!)
hallimasch - 17. Oktober, 23:17